Spiritualität

SpiritualitätEine Erklärung über Spiri­tualität kann die Wirkli­chkeit letztendlich nicht ganz fassen. Wir verstehen unter Spiritualität eine Haltung bzw. Einstellung, die mit dem Einsichtnehmen in das Wesen des Unge­trennt-Seins von allem zu tun hat. Die Erkenntnis also, dass alles eins und aus Liebe gemacht ist. Wir gebrauchen auch die Begriffe Tantra oder Psycholyse für dieselbe Lebenssicht und Lebensführung. Spiritualität ist die Entfaltung des (inneren) Alleinseins (damit ist nicht Isolation gemeint).

Eine Entfaltung ins Alleinsein kann erst stattfinden, wenn Ordnung in den unteren Zentren unseres Energie­systems (Becken, Wille, Herz) geschaffen wurde. Das bedeutet zum einen, Freiheit auf der Ebene der Sexualität zu erlangen. Dann muss auch die Ebene des Willens befreit sein; der Wille hat seinen Platz eingenommen und ist hingegeben ans Ganze. Auf der Ebene des Herzens schliesslich bedeutet Ordnung in unserem Energie­system, dass Mitgefühl und Liebe in uns erwacht sind. Man kann auch sagen, dass ein gut funktionie­render energe­tischer Transfor­mations­prozess zwischen Solar (Wille) und Herz und der Dienst am Gemein­samen bereits zur Spiri­tualität gehören.

Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum spirit­uellen Erwachen sind erstens «Sein, mit dem, was ist» und zweitens «Nicht-tun» (Transfor­mations­prozess). Das bedeutet, dass wir durch Beobachten zu Aufmerk­­samkeit (Sein, mit dem, was ist) gelangen und uns dies zur Transfor­­mation auf der Energieebene und zu Einsicht führt. Spirituell wird es erst, wenn alle Gefühle zu einem Ende gekommen sind, weil der Motor des Denkens dahinter erkannt wurde und damit still geworden ist.
Wenn Selbst­erkenntnis ernsthaft betrieben wird, entfaltet sie sich ganz von selbst in den Bereich der Spiritua­lität. Spirituell orientierte Menschen setzten auf Einsicht, nicht auf Glauben, und die spirituelle Einstellung strebt nicht nur nach Einsicht, sondern nach einem ethischen Handeln, das aus dieser Einsicht kommt.